Projekte zur Arbeitserprobung sind so angelegt, dass den Teilnehmern mit dem Einstieg zuerst die Erfahrung von Arbeit/Beschäftigung und deren individuellen Wirkungen ermöglicht wird. Da die Hintergründe, aus denen die Klienten kommen, meist von jahrelanger Arbeitslosigkeit bzw. gänzlich fehlenden Erfahrungen aus Erwerbstätigkeiten und Lebensmittelpunkten in der Drogenszene (Beschaffung von Geld – Beschaffung der Droge – Konsum der Droge) geprägt sind, wurden die Projekte „niedrigschwellig“ unter nur zwei Einstiegsvoraussetzungen konzipiert:
- Motivation zur Teilnahme und
- Beikonsum- bzw. Suchtmittelfreiheit.
Vorerst kommt es auf die Realisierung von individuellen Arbeitserfahrungen an. Darauf aufbauend wird an der Entwicklung von sog. „hardskills“ (Fachkompetenz) und „softskills“ (berufskulturelle Fähigkeiten wie soziale Kompetenz und Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Verbindlichkeit, Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz etc.) gearbeitet. Ziel des Beschäftigungsangebotes ist es somit, die Mitwirkenden langfristig zu befähigen, einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen. In einer simulierten Arbeitswelt können Fachkompetenzen erworben oder ausgebaut werden. Strukturen der freien Arbeitswelt mit Einsatz entsprechender Instrumente, wie
- Führung von Bewerbungsgesprächen
- Übernahme von Anleiterfunktionen
- Übernahme von Buchhaltungs- und Verwaltungstätigkeiten
- regelmäßige Durchführung von Arbeitsberatungen
- „Projektlohn“
geben Orientierung und Training für die realistische Arbeitswelt. Dies trägt unter anderem zur Erhöhung des Selbstwirksamkeitserlebens in Bezug auf Arbeit/Beschäftigung und somit zum Abbau von Hemmschwellen gegenüber dem (Wieder-) Einstieg auf dem Arbeitsmarkt bei.
Die Teilnehmer erhalten einen „Projektlohn“ in Form einer Aufwandsentschädigung von 1 € pro Stunde gegen Unterschrift.